Staubminimierung - Zukunftsprogramm für die Bauwirtschaft


23.01.2017 / 13:18


Präsident K.-A. Siepelmeyer unterzeichnet gemeinsame Erklärung


  • Präsident Karl-August Siepelmeyer und Staatsekretärin Yasmin Fahimi
  • Unterzeichner der Gemeinsamen Erklärung zur Staubminimierung beim Bauen am 25.10.2016: v.l.n.r.: Dietmar Schäfers (IG BAU), Karl-August Siepelmeyer (Bundesinnungsverband des deutschen Maler- und Lackiererhandwerks), Reinhard M. Obermaier (VDSI Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit), Klaus-Richard Bergmann (BG BAU), Yasmin Fahimi (BMAS), Bernhard Brückner (LASI), Felix Pakleppa (ZDB), Rüdiger Pipke (BAuA)
Stäube aus Bautätigkeiten schädigen nicht nur bei der Überschreitung des Allgemeinen Staubgrenzwertes (Menge der einatembaren Partikel) die Gesundheit. Häufig enthalten die Baustäube zudem brisante Schadstoffe wie z. B. Blei, Quarz oder Asbest. Nicht von ungefähr gibt es in der Gefahrstoffverordnung schon seit vielen Jahren ein Verbot für das trockene Kehren und Abblasen von Boden- und anderen Oberflächen.
Die technischen Möglichkeiten für die Vermeidung oder Reduzierung durch Absaugen oder - z. B. nass arbeitende - Ersatzverfahren sind hinsichtlich der verfügbaren Werkzeuge, Geräte und Maschinen bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Es fehlen Prüfungen (Expositionsmessungen) zur Beurteilung bestehender und alternativer Verfahren.
Die Verbände der Bauwirtschaft (Handwerk und Industrie), die Gewerkschaft IG Bau und die betroffenen Berufsgenossenschaften haben gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie dem Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) eine Erklärung verfasst, die die Ziele zur Erreichung eines verbesserten Gesundheitsschutzes sowie die in der näheren Zukunft umsetzbaren Maßnahmen beschreibt.
Am 25.10.2016 wurde die Gemeinsame Erklärung in Berlin gemeinsam mit Frau Staatssekretärin Yasmin Fahimi verabschiedet und unterzeichnet. Bestandteil der Gemeinsamen Erklärung ist ein umfangreicher Katalog von Maßnahmen, die im Zusammenwirken aller Beteiligten merkliche Erfolge bringen können. Dazu gehören unter anderem Messprogramme zur Beurteilung der Staubexpositionen, Entwicklung staubarmer Verfahren und Bauprodukte, Sensibilisierung der Bauherrn, Entwicklung von speziellen Handreichungen für Ausbilder und Berufschullehrer, sowie ein Staub-Informationsportal im Internet. Im Zusammenhang mit der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung wurden die Gewinner des 11. Gefahrstoffschutzpreises ausgezeichnet. Der Preis (insgesamt 15 000 €) wurde zuletzt ausschließlich für Ideen bzw. Techniken ausgelobt, die zur Minderung von Staubbelastungen auf Baustellen wirksam beitragen können. Der Preis wurde in diesem Jahr in den Kategorien "Staubarme Materialien verwenden", "Staubarme Techniken" und "Staubausbreitung verhindern" vergeben.
Die Preisträger sind:
  • die MAPEI GmbH (Bottrop) - die MAPEBox: ein Innovatives Container-System für vorgemischte verwendungsfertige Spachtelmassen am Bau
  • die FRIEDRICH DUSS Maschinenfabrik GmbH & Co. KG DUSS (Neubulach) – Absaugsysteme für professionelle Bauwerkzeuge, insbesondere für die Absauglösungen bei Meißel und Abbrucharbeiten und die
  • die Möcklinghoff-Lufttechnik GmbH (Gelsenkirchen) - DustBox®-Hochleistungsluftreiniger System zur Raumentstaubung 
Darüber hinaus wurden in jeder Kategorie auch noch Belobigungen ausgesprochen. Belobigt wurden:
  • die Gebrüder Dorfner GmbH & Co. Kaolin- und Kristallquarzsand-Werke KG (Hirschau) - die Produktgruppe DORSICOAT: staubarme Quarze für kunstharz-gebundene Beschichtungen.
  • Hilti Deutschland (Kaufering) - Hilti-Hohlbohrer TE-CD / TE-YD mit Staubabsaugung
  • die Fa. Recknagel (Römhild) - Schnellspannvorrichtung zur passgenauen Verbindung von Holzlatten beim Bau von Einhausungen.
In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass sich die Firma Möcklinghoff-Lufttechnik GmbH (bisher ILF-Lufttechnik) für das Maler- und Lackiererhandwerk engagiert und - zusätzlich zu den Präventionsanreizen der BG Bau - Innungsrabatte auf die DustBox-Luftreiniger gewährt (s. a. BV-Rundschreiben 72, Oktober 2015).
Eine ausführliche Beschreibung der mit dem 11. Gefahrstoffschutzpreis ausgezeichneten Lösungen zur Staubvermeidung, eine Zusammenfassung der staubenden Tätigkeiten bei Bau- und Ausbauarbeiten sowie die heute verfügbaren staubmindernden Maßnahmen finden sich in der 23-seitigen Broschüre „Schluss mit Staub“, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales jetzt herausgegeben hat. Bestellungen der Broschüre können aufgegeben werden: „Schluss mit Staub“, Best.-Nr. A231
Telefon: 030 18 272 272 1
Telefax: 030 18 10 272 272 1
schriftlich: Publikationsversand der Bundesregierung
Postfach 48 10 09
18132 Rostock
E-Mail: <link mail>publikationen@bundesregierung.de, Internet: <link http: www.bmas.de _blank>www.bmas.de

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